Der Kollaps der Silicon Valley Bank und der Notverkauf der Credit Suisse an die UBS haben die Märkte im März diesen Jahres durchgeschüttelt.
Es folge die Pleite der Signature Bank in den U.S.A. und kürzlich die notfallmäßige Übernahme von First Republic durch JPMorgan.
Die Bankenkrise bei den Regionalbanken in den U.S.A. ist noch nicht vorbei. Jede Analyse der Ereignisse der vergangenen Wochen muss mit der Feststellung beginnen, dass das globale Finanzsystem seit Monaten unter zunehmendem Stress steht. Dieser Stress ist die Folge des schnellsten und steilsten Zinserhöhungszyklus des Fed seit mehr als vierzig Jahren.
Die US – Notenbank hat in ihrer letzten Sitzung den Leitzins zum zehnten Mal seit März 2022 angehoben. Das Zielband für den Leitzins wurde jetzt auf 5% bis 5,25% erhöht. Letztmals wurde dieses Niveau im September 2007 erreicht.
Nach dem die vier Banken fast zur selben Zeit in Schwierigkeiten geraten sind, haben viele „sogenannte“ Experten ein Narrativ konstruiert, dass einen baldigen Zusammenbruch des Weltfinanzsystems prophezeit. Das ist Schaumschlägerei.
Die größte Relevanz des Zusammenbruchs der SVB und der Signature Bank dürfte darin bestehen, dass es zu einer weiteren Verknappung der Kreditvergabe führen könnte, was dann speziell kleinere Unternehmen trifft. Ob das dazu beiträgt um eine Kreditkrise auszulösen bleibt abzuwarten.
Von daher sollten wir mal auf einige Facts zur SVB eingehen. Die SVB ist in
mehrerer Hinsicht ein Sonderfall:
Die SVB war letztlich sehr anfällig für einen Bank Run, und das genau ist passiert.
Als Folge des Zinsanstiegs seit 2022 sitzen die Banken auf Buchverlusten in ihren Positionen mit US – Staatsanleihen und verbrieften Hypothekarkrediten.
Die Regionalbanken in den U.S.A. leiden darunter dass Einlagen abgezogen werden. Bisherige Maßnahmen der Behörden und der US – Notenbank reichen offenbar noch nicht aus. Folgen daraus:
Das FED steckt im Zielkonflikt: Bekämpfung der Inflation vs. Sicherung der Stabilität des Finanzsystems.
Die Bilanzgröße des FED ist seit dem SVB – Kollaps wieder angewachsen.
An den Terminmärkten geht man mit einer Wahrscheinlichkeit von über 80% davon aus, dass die US – Notenbank in der kommenden Sitzung keine weitere Zinserhöhung vornimmt. Für das 2. Halbjahr rechnet man mit über 60% damit, dass es zu Zinssenkungen kommt.
Ihr Jürgen Schäflein